Mytilini
oder
Kastro
(türk.
Midüllü),
Hauptstadt
der
größten
Insel
des
Ägäischen
Meeres
(1749,7qkm
mit
45000
Einw.
Weinbau
und
Olivenölgewinnung),
deren
alter
Name
Lesbos
schon
im
späteren
Altertum
von
dem
der
Hauptstadt
verdrängt
wurde,
mit
13000
überwiegend
griechischen
Schiffsverkehr,
liegt
malerisch
am
Fuße
bewachsener,
bis
zu
500m
hoher
Hügel
im
Halbrund
um
einen
teilweise
versandeten
Hafen,
dessen
Molenköpfe
Leuchtfeuer
bezeichnen.
Der
Hügel
mit
dem
türkischen
Insel;
man
fuhr
durch
einen
Kanal
aus
dem
jetzigen
(Süd-)Hafen
in
einen
zweiten
auf
der
N.-Seite,
der
durch
zwei
noch
erkennbare
Molen
geschützt
war
und
heute
nur
von
Fischern
Sund
versandete,
und
auf
der
so
entstandenen
Landenge
erhebt
sich
ein
großer
Teil
der
modernen
Stadt.
Geschichte.
Die
Insel
Lesbos
war
das
Zentrum
der
äolischen
Kleinasiens.
Die
mächtigste
Stadt
auf
ihr
war
Mytilene;
hauptsächlich
von
ihr
aus
wurde
die
gegenüberliegende
Küste
kolonisiert
(S.
245).
Sie
gelangte
zu
hoher
Blüte,
da
die
kleinen
Küstenebenen
und
die
Berge
reiche
Erträge
an
Wein
und
Öl
lieferten
und
sie
allein
von
den
Äoliern
Erbitterten
Bürgerkriegen
machte
in
den
ersten
Jahrzehnten
des
VI.
Jahrh.
Pittakos,
einer
der
Sieben
Weisen,
durch
kluge
Regierung
und
Gesetz-
gebung
ein
Ende;
seine
Zeitgenossen
Dichter
befreit,
wurde
die
Insel
autonomes
Mitglied
des
Attischen
aber
nach
dem
Aufstande
von
428-427
ihre
Freiheiten.
Von
378
bis
etwa
350
gehörte
sie
dem
neuen
Seebunde
an.
Mithradates
hatte
die
Insel
kurze
Zeit
in
seiner
Gewalt
(88-79),
dann
gehörte
sie
zur
römischen
Unter
den
byzantinischen
zeitweise
den
Seldschuken
an
das
genuesische
Kastell
mehrfach
erhalten
ist.
1462
entrissen
sie
ihm
die
Türken
Mohammed
II.
Im
neugriechischen
durch
Erdbeben.
Besuchenswert
ist
das
Kastell
mit
seinen
malerischen
Be-
festigungen,
den
verbauten
antiken
Inschriften
und
Werkstücken,
den
mittelalterlichen
Geschützen,
einer
Moschee
von
1462
und
prächtiger
*Aussicht.
In
der
Stadt
geringe
antike
Reste.
Das
Theater
ist
im
W.
über
einem
türkischen
erkennbar
(Durchmesser
107m).
Nördl.
von
ihm
stehen
Stücke
der
Stadtmauer,
deren
Lauf
sich
verfolgen
läßt.
Bei
der
Kirche
des
Hag.
Therapios
liegen
Baureste
aus
verschiedener
Zeit,
die
fälsch-
lich
als
ein
Tempel
des
Apollo
oder
eine
„Schule
der
Sappho“
ge-
deutet
werden.
Auf
einem
großen
alten
Bau
erhebt
sich
die
Kirche
des
Hag.
Theodoros.
—
Im
Gymnasion
besteht
eine
kleine
Alter-
tümersammlung.
Ausflüge
lassen
sich
bei
den
leidlichen
Wegen
verhältnismäßig
leicht
machen.
Sehr
schön
ist
die
Umgebung
des
Golfes
von
Jera
(einst
Hiera)
oder
Olivieri,
der
bei
schmaler
Einfahrt
von
SO.
tief
eindringt.
Westl.
von
ihm
der
höchste
Berg
der
Insel,
der
spitze
Olympos
(940m;
jetzt
Hagios
Elias);
von
ihm
führte
eine
etwa
26km
lange
Wasserleitung,
von
der
an
mehreren
Stellen
Reste
großer
Aquädukte
stehen,
nach
Mytilene.
Noch
weiter
westl.
schneidet
ein
zweiter
größerer
Busen
(der
von
Kalloni,
einst
Pyrrha)
in
das
Land
ein.
Um
ihn
dehnt
sich
die
umfangreichste
Ebene
der
Insel
aus
mit
dem
alten
Pyrrha
(bei
Pira
Tschiftlik),
zu
dem
ein
weiter